Zeus hatte sich einst mit einer Frage an zwei Orakel gewandt, die sich in ihrer Antwort nicht einig waren. Beim Grübeln darüber geriet er so stark ins Schwitzen, dass Schweißperlen zu Boden tropften, aus denen dann der Kohl wuchs. Das sagt die griechische Mythologie. Die Geschichte sagt, dass Kohl eine der ältesten Gemüsesorten ist und Kohlsuppe bereits im Mittelalter als Grundnahrungsmittel beliebt war. Heute ist die Kohlsuppe vor allem als radikale Diät-Variante beliebt. Bis zu acht Kilogramm innerhalb einer Woche soll sie schwinden lassen, was viele in den sogenannten „Negativ-Kalorien“ begründet sehen. Die besagen, dass die Kohlsuppe mehr Energie zum Verdauen verbraucht als sie hat und so die Fettverbrennung ankurbelt. Aber ist das möglich?

Auf jeden Fall nicht gesund

Experten sind sich jedenfalls einig, dass die Kohlsuppendiät nicht gesund ist, auch wenn der Kohl an sich es ist und über viele Vitamine und Ballaststoffe verfügt. Fragwürdig ist die Geschwindigkeit, mit der uns die Krautsuppe abnehmen lässt. „So ein starker Gewichtsverlust in so kurzer Zeit ist gesundheitlich bedenklich, weil die Versorgung mit einigen wichtigen Nährstoffen, wie dem Eiweiß, mangelhaft ist“, sagt die Ernährungsexpertin Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn. Außerdem ist eine erhöhte Fettverbrennung durch die Kohlsuppendiät nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Zu funktionieren scheint sie dennoch. Aber warum?

Es bleibt immer ein Rest übrig

Hauptverantwortlich für den raschen Gewichtsverlust sind die Entwässerung, die geringe Kalorienzufuhr und der durch das fehlende Eiweiß verursachte Muskelabbau. Was noch hinzukommt ist ein Rechenfehler bei den Negativ-Kalorien, die es so nicht gibt. Im Schnitt benötigt der Körper für die Verdauung rund 10 bis 20 Prozent der gesamten Energiemenge in einem Lebensmittel. Egal, wie viel Krautsuppe du isst, es bleibt immer ein Rest übrig. Deshalb ist die Energie, die der Körper für die Verdauung benötigt, in der Kalorienangabe auf Lebensmittelverpackungen bereits abgerechnet.

Verschiedene Varianten

Wenn du trotzdem auf die Kohlsuppendiät schwörst, versuch doch mal Linsen, Kartoffeln oder Speck dazu. Dann nimmst du vielleicht nicht so schnell ab, entkommst dem Jo-Jo-Effekt dafür ein bisschen länger.