Weltweit gibt es kaum eine Heilpflanze, der eine solche Fülle an günstigen Einflüssen auf den menschlichen Organismus nachgesagt wird wie der chinesischen Wunderpflanze Jiaogulan, auch „Unsterblichkeitskraut“ genannt. In der südchinesischen Provinz Guizhou, deren Bewohner seit jeher Tee daraus machen, ist der Anteil der Über-Hundertjährigen höher als überall sonst in China, was ihren Mythos begründet. Bei regelmäßiger Anwendung soll sie Krebs vorbeugen, gegen Erkältungen und Entzündungen, chronische Bronchitis und Diabetes, Kopfschmerzen und Erschöpfung sowie gegen Kreislaufbeschwerden und Hyperviskosität (herabgesetztes Fließvermögen des Blutes) helfen. Das alles gilt als lebensverlängernd. Was hat es mit dem Kraut wirklich auf sich?

Das Lebenskraut hat‘s in sich

Tatsächlich enthalten die Blätter der Pflanze viermal so viele Saponine wie Ginseng, der schon länger für seine immunstärkende Wirkung bekannt ist. Jiaogulan liefert darüber hinaus Vitamine, Mineralstoffe sowie verschiedene Aminosäuren und komplexe Zuckerverbindungen, denen eine stressmindernde Wirkung nachgesagt wird und die etwa bei Einschlafstörungen helfen soll.  Die genauen Wirkmechanismen sind bis heute aber erst in Ansätzen erforscht. In der Traditionellen Chinesischen Medizin hingegen gilt die „Wunderpflanze“ als eines der zehn wichtigsten gesundheitsfördernden Kräuter.

Die gute Nachricht: Wenn du dich selbst von der Wirkung überzeugen will, musst du dich nicht erst mit einer Machete durch die chinesischen Wälder schlagen – ganz einfach kannst du Jiaogulan auch als ungeübter Gärtner zu Hause anbauen. Und so funktioniert‘s.

Wo Jiaogulan am besten wächst

Bei der Platzauswahl solltest du auf eine halbschattige bis schattige Lage am Ost- oder Westfenster achten. Temperaturen zwischen 15 und 30 Grad sowie eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 60 Prozent begünstigen das Wachstum. Willst du die Pflanze am Balkon großziehen, eignen sich die Monate Mai bis September und warme, windgeschützte und halbschattige Stellen. Im Innenraum ist besonders das Badezimmer zu empfehlen. Verwende lockere, durchlässige Walderde und verzichte auf Blumenerde vom Discounter.

Den richtigen Topf verwenden

Der Topf darf nicht zu klein sein. Immerhin erreicht die Pflanze eine Rankenlänge von bis zu 300 Zentimeter – ein Fassungsvermögen von zehn bis 20 Liter sollte er also schon haben. Empfohlen wird außerdem ein Pflanzengefäß aus Kunststoff, da Tonkübel die Temperaturentwicklung ungünstig beeinflussen.

Worauf du außerdem achten musst

Da es sich bei Jiaogulan um eine (mehrjährige) Kletterpflanze handelt, musst du eine Kletterhilfe anbringen. Dazu gibt es im Handel mehrere Möglichkeiten. Gegossen werden möchte die Pflanze, sobald die Oberfläche trocken geworden ist. Überschüssiges Wasser, das sich im Untersetzer sammelt, solltest du nach zehn Minuten ausleeren.

Deiner Aufzucht steht nun nichts mehr im Weg. Wenn deine Pflanze groß genug geworden ist, kannst du aus den Blättern Tee zubereiten. Dazu gießt du einen gehäuften Teelöffel frischer oder trockener zerkleinerter Blätter mit einem Viertelliter heißem Wasser auf, das maximal 90 Grad heiß ist. Lasse den Sud fünf Minuten ziehen und trinke ihn dann möglichst heiß. Gutes Gelingen.