Viele Menschen, die an Verdauungsproblemen wie Durchfall oder einem chronischen Blähbauch leiden, sind sicher: Schuld daran ist der Weizen. Genauer gesagt, das darin enthaltene Gluten. Wenn du dir die Sache aber einmal genauer anschaust, wirst du erkennen, dass Gluten auch in Roggen, Gerste und Dinkel vorkommt. Ist also der Griff zum Dinkelbrot wirklich die bessere Alternative?

Lektine als Übeltäter

Als häufigere Ursache für einen rumorenden Verdauungstrakt sehen viele Wissenschaftler das im Weizen enthaltene Lektin, das die Pflanze vor Fressfeinden schützt. Lektine sind Eiweiße, die sich an Kohlenhydratstrukturen in unserem Darm oder Blut heften und dort Entzündungen auslösen können. Im Blutkreislauf angelangt, ist ihnen auch der Weg zu entfernteren Organen nicht zu weit. Das versetzt dein Immunsystem in Alarmbereitschaft und es geht zum Angriff über. Die schlechte Nachricht: Es greift dann nicht nur das Lektin selbst, sondern auch gesundes Gewebe und Organe an. Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose, Arthritis, Morbus Crohn oder Schilddrüsenprobleme können die Folge sein. Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Aber es gibt auch gute Nachrichten.

Warum Lektine im Gemüse weniger schädlich sind

Vielleicht hast du schon gehört, dass Lektine auch in vielen anderen Lebensmitteln wie Mais, Auberginen, Linsen, Bohnen, Tomaten, Soja oder Hülsenfrüchten vorkommen. Im Gegensatz zum Lektin im Weizen ist das im Gemüse enthaltene Lektin aber nicht hitzebeständig und lässt sich auskochen. Du musst also nicht auf Gemüse verzichten, um deinen Darm zu schonen. Wie schon die Ayurvedische Ernährung empfiehlt, nimmst du Mahlzeiten am besten gekocht und warm zu dir, weil warme Speisen deine Verdauung anregen. Dein Körper kann so selbst Schwerverdauliches besser aufspalten und verwerten.