Viele von uns sind täglich gestresst, unruhig, unsicher oder haben Angst vor der Zukunft. In solchen Momenten der Unsicherheit und der inneren Unausgeglichenheit kann sich ein Blick auf die Praktiken der Shaolin-Mönche lohnen. Diese Meister der inneren Ruhe kontrollieren seit Jahrhunderten durch geistiges Training, Meditation und körperliche Übungen die eigenen Gedanken und leben so ein achtsameres und gelasseneres Leben.

Bewusst leben

Die Shaolin-Mönche sehen Körper und Geist seit jeher als Einheit. Westliche Forscher befassen sich seit einer Weile ebenfalls vermehrt mit genau diesem Thema, etwa die Psychoneuroimmunologen. Mindfulness (Achtsamkeit), Yoga und Entspannungsübungen haben so bereits eine medizinische Basis. Vermutlich weißt du aber auch so schon, wie viel Gutes du mit diesen Praktiken in dein Leben bringen kannst. Trotzdem gibt es noch so einiges, das wir von den Shaolin lernen können.

Den eigenen Körper achten und wertschätzen

Höre auf deinen Körper, trainiere ihn, versorge ihn mit gutem Essen und nimm dir ab und zu eine Auszeit, heißt es in der Lehre der Shaolin. Wenn Körper und Geist eine Einheit sind, dann können wir unseren Körper durch geistiges Training stärken, glauben sie. Neben Yoga, Tai-Chi und Kung-Fu praktizieren sie deshalb die von ihnen entwickelten Qigong-Übungen. Sie fördern Körperwahrnehmung, Konzentration und richtige Atmung.

Ein achtsames Miteinander

Bei den Shaolin spielt das Miteinander eine große Rolle. Dabei achten sie nicht nur auf ihr eigenes Wohlbefinden, sondern sind immer auch auf das der anderen bedacht. Kommt es doch zu Auseinandersetzungen, versuchen sie, ihrem Gegenüber stets konstruktiv, respektvoll und kompromissbereit zu begegnen.

Gelassenheit und die Kraft der Gedanken

Durch jahrelanges mentales Training und Meditation wissen die Shaolin, dass es sich nicht lohnt, Zeit und Energie auf etwas zu verschwenden, worüber sie keine Kontrolle haben. Es geht vielmehr darum, zu wissen, was uns selbst wichtig ist und was getan werden kann, um Ziele in die Tat umzusetzen.

An unserer inneren Stärke und Gelassenheit zu arbeiten ist nicht immer leicht, denn es bedeutet, uns auch mit unseren weniger schönen, negativen Gefühlen und Gedanken auseinanderzusetzen und zu verstehen, woher sie kommen und dass auch die schlimmsten davon wieder vergehen werden. Positive Gedanken und Gefühle hingegen lassen sich laut den Shaolin für das innere Wachstum nutzen.

Lebe im Hier und Jetzt

Weder die Vergangenheit noch die Zukunft sollten dir die Freude an der Gegenwart nehmen. Das Leben passiert genau jetzt, nicht gestern und auch nicht morgen. Das ist eine der Botschaften der Shaolin-Mönche, und deshalb ist es ihnen wichtig, alles was geschieht anzunehmen und sich am Leben zu erfreuen, egal vor welche Herausforderungen es uns manchmal stellt.

Selbsterkenntnis, ein lebenslanger Prozess

Wir lernen nie aus, vor allem nicht über uns selbst. Die wichtigste Voraussetzung, um zur Selbsterkenntnis zu gelangen, ist die eigene innere Stärke. Darum arbeiten die Shaolin ihr ganzen Leben lang daran, sie zu erweitern und zu festigen. Sie hilft ihnen dabei, über Erlebtes zu reflektieren und dadurch mehr über sich herauszufinden. Denn egal was uns widerfährt, ob uns die Dinge gefallen oder nicht, alles hat mit uns selbst zu tun und damit, wer wir sind und wie wir auf diese Dinge reagieren. Sobald du das akzeptieren kannst, kommst du der eigenen Selbsterkenntnis einen großen Schritt näher.

Zwar wird aus dir und mir höchstwahrscheinlich kein Shaolin-Großmeister, trotzdem können wir uns die Praktiken der Mönche zu Herzen nehmen, und wer weiß, vielleicht verhelfen sie uns ja wirklich zu einem entspannteren Leben und ein bisschen innerem Frieden.