Pech, ein Wunder, göttliche Fügung oder doch den richtigen Zeitpunkt für die Einnahme verpasst? Wenn Frauen trotz Pille schwanger werden, empfinden sie das meist als schicksalhaft. Einen möglichen Grund dafür nennt der Humanmediziner und wissenschaftliche Leiter der Europäischen Akademie für Ayurveda, Dr. Ashish Bhalla, in seinem Buch Böse Heiler, in dem er sich mit den Nebenwirkungen von allgemein als gesund eingeschätzten Hausmitteln befasst.

Darin analysiert er auch das Johanniskraut, das als Tee oder in Kapseln in der Alternativmedizin Karriere gemacht hat. Schließlich gilt es als Stimmungsaufheller, als natürliches Antidepressivum. Dabei hat das Zaubermittel für ein sonniges Gemüt auch Schattenseiten. So kann das Kraut im Sommer die Stimmung auch verschlechtern, weil es die Haut besonders lichtempfindlich macht. Das führt zu unangenehmen sonnenbrandähnlichen Symptomen auch ohne stärkere Sonneneinwirkung.

Wirkstoffe können nicht mehr andocken

Wir sollten Johanniskraut auch nicht mit anderen Medikamenten mischen. Es dockt an denselben Rezeptoren wie viele andere Medikamente an und reduziert deren Wirkung. Das betrifft vor allem Antidepressiva. Wer zusätzlich zu Antidepressiva etwas Natürliches nehmen will und zu Johanniskraut greift, darf sich nicht wundern, wenn die Antidepressiva schlechter wirken. Aber auch die Pille verliert durch Johanniskrautkapseln in hohen Dosen ihre empfängnisverhütende Kraft.

Mehr über die Nebenwirkungen von Hausmitteln verrät Dr. Ashish Bhalla hier.