Schon im Mittelalter haben die Menschen Wunden mit Blättern, Leinen- oder Baumwolltüchern abgedeckt. Zusätzlich trugen sie selbst hergestellte Pasten auf und in Rom kamen sogar in Rotwein getränkte Verbände zum Einsatz. Die Menschen glaubten, dass ein feuchtes Milieu die Wundheilung fördert. Und damit hatten sie recht.
Die Kruste behindert die Heilung
Wenn du ein aufgeschlagenes Knie an der Luft „heilen“ lässt, bildet sich innerhalb weniger Stunden eine Kruste, weil die Luft die Wunde austrocknet. Genau die ist das Problem, weil sie die Wundheilung behindert. Herausgefunden hat das der englische Mediziner George Winter, indem er an Schweinen trockene und feuchte Verbände testete. Bereits nach wenigen Tagen bildeten sich unter den feuchten Verbänden neues Hautgewebe. Bei den trocken gehaltenen Wunden dauerte das deutlich länger. Aber warum ist das so?
Das Wundsekret muss fließen
Das Wundsekret kann bei feuchten Verbänden besser fließen und bringt so Enzyme, Hormone, Wachstumsfaktoren, Antikörper und Immunzellen in die Verletzungsregion. Dadurch bildet sich neues Gewebe schneller. Generell gilt: Je mehr Wundsekret an der Wunde bleibt, desto schneller verläuft der Heilungsprozess.
Richtig verbinden
Für eine optimale Wundheilung verwendest du am besten eine Wundauflage ohne große Saugkompresse, wie zum Beispiel Alginate oder Hydrokolloide, die durch die Aufnahme von Wundsekret ein Gel bilden, das die Wunde feucht hält. Die Verbände findest du in deiner Apotheke und vielfach im Internet.
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