Vor einigen Wochen erwähnte besserleben mein morgendliches Ritual und erntete dafür viel Unglauben. Was, diese Frau macht mit 90 noch jeden Tag einen Kopfstand? Deshalb habe ich das Bedürfnis, ein paar Worte dazu zu sagen.

Erstens: Es stimmt. Ich mache schon so lange jeden Morgen einen Kopfstand, dass ich mich unwohl fühle, wenn ich ihn einmal auslasse. Die anderen Gymnastikübungen fehlen mir weniger, aber der Kopfstand muss sein. Er bringt mich ins Lot, erdet mich und tut meiner ganzen Muskulatur und meinen Organen gut.

Und ja, mein Körpergewicht ruht dann auf meinem Kopf, auf der Schädeldecke – die ist härter, als wir denken – und nicht etwa auf meinen Händen, sonst wäre es ja ein Handstand. Ich bin kein Fan des Handstandes. Der geht auf die Schultern. Allerdings benütze ich ein Kissen. Der Parkettboden in meiner Wohnung wäre mir dann doch zu brutal.

Eleganz bringt Schwung

Ganz wichtig ist es, eine gewisse Eleganz dabei an den Tag zu legen, vor allem am Ende des Kopfstandes. Nicht einfach umplumpsen, heißt das, sondern ebenso langsam wie ich aufgestiegen bin, senke ich meine Füße wieder zum Boden. Danach habe ich immer den gleichen Gedanken: Ha! Mal sehen, was heute wieder so den ganzen Tag passiert! Dabei fühlt sich mein Bewegungsapparat gelockert und befreit an.