Zärtliche Berührungen wie zum Beispiel Streicheln oder sanfte Massagen regen ganz bestimmte Nervenfasern in der Haut an, die sogenannten CT-Afferenzen. Diese Fasern, wir können sie auch Sensoren nennen, reagieren besonders stark auf Zärtlichkeit. Die aktuellsten Studien dazu sind noch nicht abgeschlossen, aber Forscher vermuten, dass solche Berührungen auch die Funktion unserer sogenannten Insula verbessern beziehungsweise normalisieren. Was ist die Insula und warum ist das wichtig?
Die Insula, zu deutsch „Insel“, ist eine kleine Region unterhalb der Schläfe, die sich zum Teil in den Falten der Großhirnrinde verbirgt. Sie ist etwa so groß wie ein Zwei-Euro-Stück und hat viele wichtige Aufgaben. Vor allem ist sie für die Verarbeitung von Gefühlen zuständig. Hier geht es nicht um die Art von Gefühlen, die in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen manchmal zu kurz kommen. Es geht vielmehr um unsere Körpergefühle, also um unsere Art, Häufigkeit und Intensität, unseren eignen Körper zu spüren.
Je besser diese Insula arbeitet, umso besser nehmen wir Sättigungssignale unseres Magens wahr und umso leichter fällt es uns, aufzuhören, wenn es genug ist. Da Zärtlichkeit das Mittel der Wahl ist, unsere Insula in Schuss zu halten, können wir sagen: Zärtlichkeit gilt beim Abnehmen. Sie macht schlank, schreibt der Arzt und Bestsellerautor Johannes Huber in seinem neuen Buch Die vier Quellen der Jugend.
Zärtlichkeit macht übrigens noch auf eine weitere Art schlank: Wir essen ja nicht immer nur, weil uns der Hunger gerade umzubringen droht. Wir essen auch, weil wir damit unser Belohnungszentrum aktivieren und uns einen Dopaminkick holen wollen. Auch Zärtlichkeit aktiviert das Belohnungszentrum und liefert uns einen Dopaminkick. Streicheln statt essen – der Valentinstag ist der perfekte Zeitpunkt, um es auszuprobieren.
Zu Johannes Hubers Buch Die vier Quellen der Jugend geht es hier.
Prof. DDr. Johannes Huber studierte Theologie und Medizin. Von 1992 bis 2011 war er Leiter der klinischen Abteilung für gynäkologische Endokrinologie im Wiener Allgemeinen Krankenhaus. Er ist in Wien als Arzt tätig, seine Vorträge machten ihn im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt.
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