Forscher tappen bei der Entschlüsselung der weltweit boomenden mehr als fünfzig bekannten Demenzerkrankungen wie Alzheimer, vaskuläre Demenz, Lewy-Körperchen-Demenz oder frontotemporale Demenz noch weitgehend im Dunklen. Besonders unangenehm ist das für alle von uns, die einen Demenzfall in der Familie haben und befürchten, selbst ein ähnliches Schicksal zu erleiden. Schließlich sind derzeit 8,6 Prozent der Über-65-Jährigen betroffen, Tendenz steigend. Was bewahrt uns davor?
Der wichtigste Tipp bei der Prophylaxe
Wie schön wäre es, wenn es eine effiziente Tablette oder eine zuverlässige Impfung gegen Demenz gäbe, doch beides sucht die Pharmaindustrie noch. Es ist also an uns, vorzubeugen, und da tauchen dann immer die Kreuzworträtsel oder das Lernen neuer Sprachen oder Musikinstrumente auf. Doch beides ist als Demenz-Prophylaxe erstens überschätzt, wie neue Studien belegen, und zweitens schaffen wir das ja meist ohnedies nicht. Doch es gibt tatsächlich etwas, das verlässlich hilft. Es hat mit Ernährung zu tun und der Arzt und Bestseller-Autor Dr. Ulrich Strunz benennt es in seinem Buch 77 Tipps für ein gesundes Gehirn als den allerwichtigsten Tipp, den er geben kann, und der allein einen großen Unterschied macht.
Die Schranke zwischen Körper und Gehirn
Es geht um die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, an der sich entscheidet, welche Stoffe aus unserem Blut in unser Nervensystem gelangen und welche nicht. Ihr Sinn ist klar: Sie verhindert, dass Giftstoffe und Krankheitserreger aus unserem Körper in unser Gehirn vordringen. Ein Lebensmittel allerdings, der Zucker, ist in der Lage, diese Schranke zu überwinden. Er durchlöchert sie, verändert die Filterleistung ihrer Zellen und sorgt so dafür, dass unerwünschte Stoffe ins Gehirn eindringen und Depressionen, Autismus oder eben Demenzerkrankungen verursachen. Gluten, das vor allem in Weizen, Roggen und Gerste, Haferflocken und Malzprodukten wie Bier enthalten ist, steht ebenfalls im Verdacht, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, erwiesen ist das aber noch nicht.
Ist ein Leben ohne Zucker noch ein Leben?
Aber leben ohne Zucker? Geht das? Sagen wir es einmal so: Die ersten paar Jahrtausende der Menschheitsgeschichte ging es. Erst vor gerade einmal 216 Jahren schuf der deutsche Chemiker Franz Carl Achard die Grundlagen der industriellen Zuckerproduktion. Davor war Zucker ein wenigen Reichen vorbehaltenes Luxusgut. Noch im Jahr 1900 betrug die weltweite Zuckerproduktion erst 11 Millionen Tonnen. 2018 waren es 176 Millionen Tonnen. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag in Deutschland zuletzt bei 34 und in Österreich bei 33 Kilo. Stellen wir uns das mal vor: Das sind deutlich mehr als drei Wassereimer voll Zucker, und da ist der in Kohlenhydraten enthaltene Zucker noch nicht mitgerechnet.
Selbsttest: Zehn Jahre ohne Zucker
Klar, auf etwas zu verzichten ist immer leicht gesagt und schwer getan. Aber stimmt das im Fall des Zuckers wirklich? Hier erzählt ein bessereben-Redakteur, der seit zehn Jahren auf Zucker verzichtet, von seinen Erfahrungen damit.
Hinterlasse einen Kommentar