Bist du Milchallergiker*in? Vielleicht hältst du dich nur dafür. Wieso du dich in diesem Punkt irren kannst, zeigt Dr. Ashish Bhalla, Humanmediziner und wissenschaftlicher Leiter der Europäischen Akademie für Ayurveda in einem Buch. In vielen Fällen ist demnach nicht die Milch selbst das Problem, sondern ihre Verarbeitung. „Milch war über Jahrtausende ein Grundnahrungsmittel der Menschen in Europa“, schreibt Bhalla. „Europäer haben deshalb normalerweise keine Milchunverträglichkeit, solange die Milch nicht pasteurisiert ist. Erst die Pasteurisierung erzeugt Nanomoleküle, die manche Menschen schlecht vertragen.“

Das heißt im Klartext: Was du für eine Milchallergie hältst, könnte in Wirklichkeit nur eine Allergie gegen pasteurisierte Milch sein. Warum ist das gut zu wissen? Weil es auch nicht pasteurisierte Milch gibt, die allerdings schwerer erhältlich ist als pasteurisierte.

Rohmilchprodukte als Alternative

Immerhin gibt es auch in Supermärkten Rohmilchprodukte, wie sogenannte Vorzugsmilch, oder aus Rohmilch hergestellte Käsesorten wie Camembert, Feta, Limburger, Raclette, Tilsiter und Roquefort. Dazu kommen Rohmilch-Hartkäsesorten, wie Allgäuer Bergkäse, Allgäuer Emmentaler, Parmesan und Le Gruyére. Mehr Informationen zu Rohmilch und Rohmilchprodukten gibt es unter anderem hier

Wir sind anders als die Chinesen

Es sei jedenfalls falsch, Menschen zu suggerieren, wir Mitteleuropäer würden wie die Chinesen keine Milch vertragen, betont Bhalla in seinem Buch, das du hier findest. „Hierzulande können Menschen, denen es an Kraft fehlt, mittels Milch diese Kraft normalerweise gut wiederaufbauen“, so Bhalla. „Unsere Darmflora und unsere Verdauungsenzyme haben sich im Großen und Ganzen gut an Milch angepasst.“ Auch wenn, wie er betont, Milch nicht jedem guttut.