Nägelkauen ist eine weitverbreitete Angewohnheit. Entweder kaust du selber ab und an nervös auf deinen Nägeln herum oder du kennst wahrscheinlich jemanden, der es tut. Obwohl es an sich keine schädliche Angewohnheit ist, kann es bei chronischem Nägelkauen durchaus zu riskanten Folgen wie Hautinfektionen oder Übertragung von Viren kommen. Um das zu verhindern, lohnt es sich durchaus zu versuchen dem eigenen Nägelkauen ein Ende zu bereiten.

Schluss mit Nägelkauen

Für die meisten Menschen hat das Nägelkauen etwas Beruhigendes. Egal ob die betroffene Person sich gerade langweilt, hungrig oder gestresst ist, das Nägelkauen hilft dabei sich abzulenken und passiert meist unbewusst. Umso schwerer ist es daher, diese Angewohnheit loszuwerden, entwickelt sie sich noch dazu bei vielen bereits im Kindesalter. Für viele Nägelkauer dauert es Jahrzehnte, bis sie es schaffen, sich von dieser Angewohnheit zu befreien. Die folgenden Expertentipps können dir dabei helfen, endlich einen Schlussstrich zu ziehen:

1. Den Auslöser für das Nägelkauen identifizieren

Das klingt einfacher als es ist, denn meistens führen intensive negative Emotionen, Unbehagen oder Stress dazu, dass die Angewohnheit zum Vorschein kommt. Es ist trotzdem wichtig, sich diesen Auslösern zu stellen und zu versuchen, in einem solchen Moment dem Drang, an den Nägeln zu kauen, zu widerstehen. Die Auslöser zu kennen und ihnen entweder aus dem Weg zu gehen oder zu lernen mit ihnen zu leben, kann dein Nägelkauen auf ein Minimum reduzieren.

2. Beschäftige dich und deine Hände

Das scheint im ersten Moment ein ziemlich banaler Ratschlag zu sein, aber Fakt ist, solange deine Hände beschäftigt sind, kannst du nicht an den Nägeln knabbern. Ganz egal ob du kochst, liest, strickst oder bastelst, um dich abzulenken, jede Aktivität ist willkommen und kann dir helfen. Du wirst sehen, nach einiger Zeit lässt das Nägelkauen nach und du hast vielleicht sogar ein neues Hobby für dich entdeckt

3. Kurze Nägel

Solange du deine Nägel kurzhältst, gibt es nichts zum Abbeißen. Aus diesem Grund solltest du dir angewöhnen, deine Nägel regelmäßig zu schneiden oder zu pflegen. Das macht es dir leichter, nicht mehr so oft an deinen Nägeln zu kauen.

4. Spezieller Nagellack

Es gibt Nagellack zu kaufen, der besonders bitter schmeckt und Nägelkauer davon abhalten soll, ständig an den eigene Fingern herumzuknabbern. Der Lack ist in den meisten Drogerien erhältlich und es gibt ihn sogar in durchsichtig für all jene, die keine Nagellack-Fans sind.

5. Kaugummi kauen

Ein weiterer Tipp in Sachen Ablenkung ist es, den Mund zu beschäftigen. Denn wenn du deinen Mund beschäftigt hältst, denkst du nicht mehr unbedingt daran, an deinen Nägeln zu kauen. Da ist Kaugummi eine einfache und erschwingliche Lösung, die dich jederzeit vom Nägelkauen abhalten kann.

6. Besuch beim Experten

Sollten sich deine Haut oder deine Nägel aufgrund des ständigen Nägelkauens entzündet haben, empfiehlt sich ein Besuch beim Hautarzt. Abgesehen von der Behandlung gegen die Infektion kann dich dein Hautarzt auch dabei unterstützen, das Beißen ganz abzustellen. Wenn du trotz Infektionen und Schmerzen nicht mit dem Nägelkauen aufhören kannst, solltest du eine kognitive Verhaltenstherapie in Erwägung ziehen. Dabei arbeitest du mit einem Therapeuten daran, das unerwünschte Verhalten abzulegen und die damit verbundenen Gedanken durch gesündere Gedanken zu ersetzen.

Fazit

Wichtig ist es, die Ursache für das Nägelkauen zu erkennen. Wird aus Langweile oder Stress gekaut und in welchen Situationen ist das Bedürfnis besonders groß? Sind diese Fragen erst einmal geklärt, fällt auch die Wahl der Gegenmaßnahmen leichter und die unangenehme Angewohnheit ist hoffentlich bald Geschichte.