Die Alternativmedizin hat ihren ersten Wirkstoff gegen COVID 19 gefunden. Viele afrikanische Länder setzen die Pflanze Artemisia annua bereits erfolgreich zur Vorbeugung gegen Corona und zur Behandlung der Erkrankung ein. Jetzt bestätigen auch europäische Forscher, dass dieses Beifuß-Gewächs, das sich schon bei der Behandlung von Malaria einen Namen gemacht hat, eine konkrete Chance in der Pandemie darstellt.

Das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam konnte in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Berlin anhand von Laborstudien zeigen, dass damit behandelte Patientinnen und Patienten deutlich früher negative Testergebnisse erzielten als die Kontrollgruppe. Das heißt, sie waren deutlich früher wieder gesund.

Zugabe von Kaffee erhöht die Wirkung

Die beste Wirkung zeigten die aus Kentucky, USA, stammenden Artemisia annu-Blätter bei Extraktion mit absolutem Ethanol oder destilliertem Wasser. Klaus Osterrieder, Professor für Virologie an der Freien Universität Berlin berichtet, dass die Zugabe von Kaffee die antivirale Wirkung erhöhte.

Jahrtausendealte Tradition

Artemisia annua wächst ursprünglich in sommerwarmen Regengebieten Eurasiens und ist von China über Nordindien und den Irak bis nach Südosteuropa mit Rumänien, Bulgarien und Albanien verbreitet. In Deutschland und Österreich taucht sie eher vereinzelt auf. Als Pulver, Extrakt oder hochkonzentrierter Pflanzenauszug sind ihre Wirkstoffe allerdings auch in Europa online oder über Apotheken verfügbar. Der Einsatz von Pflanzenextrakten bei Infektionskrankheiten hat eine jahrtausendelange Tradition.