Um Quinoa ist in den vergangenen Jahren ein Hype entstanden. Das südamerikanische Grundnahrungsmittel gilt als Superfood. Es ist reich an essenziellen Aminosäuren wie Lysin, Tryptophan oder Cystin und liefert mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Zudem enthält es viel Magnesium, Eisen und Kalium. Weil es den Blutzuckerspiegel niedrig hält, schützt es auch vor Heißhungerattacken. Allerdings: Wer Quinoa isst, nimmt einige „Kollateralschäden“ in Kauf, die sich mit Hirse vermeiden ließen. Denn Hirse erfüllt am Speiseplan genau die gleichen Zwecke.

Die Schattenseiten von Quinoa

Das sind die Schattenseiten des Quinoa-Booms: Quinoa stammt größtenteils aus Südamerika, was lange Transportwege nach Europa mit sich bringt. Die starke Nachfrage führt zu mehr Anbauflächen, was mit der Zerstörung des Ökosystems der Produktionsländer wie Peru, Bolivien oder Ecuador einhergeht. Zusätzlich bekommen die Äcker durch den Produktionsdruck keine Pausen mehr und können sich nicht erholen. Zudem treibt die internationale Beliebtheit von Quinoa den Preis nach oben, sodass sich viele Südamerikaner ihr eigenes Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten können.

Hirse hat da einen großen Vorteil: Sie wächst in Europa. Außerdem eignet sie sich für ökologische Landwirtschaft, weil sie widerstandsfähig ist und mit wenig Wasser auskommt, was den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln obsolet macht.

Schöne Haut, Haare und Nägel

Bei den Nährstoffen steht die Hirse Quinoa wie gesagt um nichts nach. Sie ist reich an Eiweiß, Eisen, Fluor, Zink, Magnesium, Silizium und an den Vitaminen B1, B3, B5 und B6. Hirse unterstützt das Immunsystem und das Silizium sorgt für schöne Haut, Haare und Nägel.

Hirse eignet sich auch für Schlankheitskuren, denn sie hat wenig Kalorien und sättigt lange. Wie Quinoa schützt auch sie wegen ihres Eiweißgehaltes und ihrer Ballaststoffe vor Heißhungerattacken.

Senkt den Blutzuckerspiegel

Studien zufolge kann der Verzehr von Hirse sogar das Risiko minimieren, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Sie verhindert eine zu hohe Insulin-Ausschüttung und senkt den Blutzuckerspiegel bei täglichem Verzehr um bis zu 15 Prozent. Außerdem steigt der Spiegel des guten sogenannten HDL-Cholesterins.

Hirse zählt also aus guten Gründen zu den Superfoods und sticht Quinoa aus europäischer Sicht aus. Die Vereinten Nationen haben also recht, wenn sie für 2023 das Internationale Jahr der Hirse ausrufen. (Oliver Ogris)