Die Heißhungerattacke kommt, und obwohl wir gerade abnehmen wollen, übermannt sie uns. Das hat etwas mit Suchtverhalten zu tun, weshalb uns Methoden aus der Suchtmedizin beim Abnehmen helfen können. Wie, damit befasst sich die Neurochirurgin und Suchtmedizinerin Dr. Iris Zachenhofer in ihrem Buch Abnehmen für hoffnungslose Fälle. Einige ihrer Tipps tun richtig weh, und zwar im wörtlichen Sinn und mit voller Absicht.

Selbstmassagen und Wäschewaschen

Die Suchtmedizin spricht von „Soft Skills“ und „Hard Skills“ im Kampf gegen das „Craving“, wie sie das Bedürfnis nach etwas nennt, das wir unbedingt wollen, obwohl es uns nicht guttut. Beide Arten von Skills schaffen Reize, die uns von diesem Bedürfnis ablenken können, bis es von selbst wieder verschwunden ist. Die Soft Skills reichen von Selbstmassagen über Wäschewaschen und Kochen bis zu Freunde anrufen. Doch wenn sie nicht mehr wirken, weil das Craving, also die Heißhungerattacke, zu stark ist, müssen unsere Abwehrmaßnahmen härter werden.

Bewährt in der Suchtbehandlung

Einen Gummiring an den Arm schnalzen lassen ist eine davon. Zachenhofer empfiehlt, während einer Diät immer einen am Handgelenk zu tragen. Auch Kerzen können wertvolle Dienste leisten. Heißes Wachs auf den Oberarm zu träufeln, zählt in der Suchtmedizin ebenfalls zu den Hard Skills im Kampf gegen das Craving. Genau wie Musik zu hören, die wir nicht leiden können.

„Wenn der Kühlschrank wieder einmal seine magische Anziehungskraft entfaltet und Sie zum Beispiel Songs von Dieter Bohlen hassen, dann drehen Sie einen davon so laut auf, dass es fast schon in den Ohren schmerzt“, sagt Zachenhofer. Die Methode hat sich auch bei Alkohol- und Drogenentzug sowie bei Spiel- oder etwa Shopping-Sucht bewährt. Mehr zum Thema Abnehmen für hoffnungslose Fälle steht hier.