Linsen sind eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und das aus guten Gründen. Sie schmecken, sind vollgepackt mit Vitaminen und Mineralstoffen, liefern Ballaststoffe und Eiweiß, sind gut fürs Herz und eine echte Nervennahrung. Allerdings fehlt vielen Europäern das Enzym, das Hülsenfrüchte spaltet. Deswegen bekommen sie Blähungen davon.
Wie können wir Linsencurry, Linsensalat oder eingebrannte Linsen ohne lästige Folgen genießen? Das verrät Dr. Ashish Bhalla, Humanmediziner und wissenschaftlicher Leiter der Europäischen Akademie für Ayurveda, in seinem Buch Böse Heiler, in dem er sich mit den Nebenwirkungen vermeintlich gesunder Lebensmittel befasst.
Seltenes Gewürz
Wir müssen dafür zu den Linsen eine Messerspitze von etwas hinzufügen, das im Ayurveda unter dem Namen Hing bekannt ist und in Asia-Läden erhältlich sein sollte. Bei einer Test-Shopping-Tour der besserleben-Redaktion zeigte sich allerdings: Das Personal dort kann mit dem Namen „Hing“ nichts anfangen.
Erst in einem Laden für „Ayurveda- und asiatische Produkte“ am Wiener Naschmarkt wurden wir fündig. Und erfuhren, dass das Mittel auch Teufelsdreck, Teufelspulver, Asafoetida, Asant oder, despektierlich, Stink-Asant heißt. Das aus der in Indien und Pakistan besonders verbreiteten Asant-Pflanze gewonnene gelbe Pulver, das wir schließlich kauften, trug den schlichten Namen „Yellow Powder“.
Unser Test-Ergebnis bestätigte: Asant regt die Verdauung an und verhindert, dass sich zu viel Gas im Verdauungssystem ansammelt. Das lindert Blähungen und hilft, Magenkrämpfe zu lösen.
Ersatz für Knoblauch und Zwiebel
Das Gewürz schmeckt scharf, bitter und intensiv nach Knoblauch. Deswegen eignet sich Asant ideal als Ersatz dafür, auch für Zwiebel, schon weil es keinen unangenehmen Mundgeruch verursacht.
Den Beinamen „Stink-Asant“ trägt es allerdings nicht zufällig. Bewahre es in einem luftdichten Behältnis auf, sonst riecht deine ganze Küche unangenehm. Einmal in die Linsen verrührt, belästigt es die Nase aber nicht mehr.
Aphrodisierend und beruhigend
Schon vor Jahrhunderten haben indische, chinesische, persische und römische Heiler das Gewürz als „Nahrung der Götter“ bezeichnet und wegen vieler anderer Wirkungen eingesetzt (die allerdings samt Nebenwirkungen noch nicht ausreichend durch Studien belegt sind, weshalb von der Verwendung während der Schwangerschaft abzuraten ist). So soll es bei Angststörungen beruhigen, aphrodisieren, den Blutdruck senken und Menstruationsbeschwerden lindern. Indische Forscher dokumentierten zudem, dass es antivirale, antibakterielle, krampflösende und antientzündliche Eigenschaften hat und damit gegen Keuchhusten, Asthma und Lungenentzündungen wirkt. Zu viel davon kann Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Harnbeschwerden verursachen.
Mehr über die Nebenwirkungen vermeintlich gesunder Lebensmittel und wie wir sie vermeiden können erfährst du in diesem Buch.
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