Wenn du dich oft müde und schlapp fühlst, kann das viele Gründe haben. Neue Erkenntnisse der Forschung zeigen, dass deine Erschöpfung und möglicherweise auch andere Beschwerden an einer einzigen Ursache liegen könnten: dem Nitrostress.

Eine besondere Form des oxidativen Stresses

Vielleicht hast du schon einmal von oxidativem Stress gehört. Falls nicht, hier kurz vereinfacht erklärt: bei oxidativem Stress schüttet unser Körper zu viele Sauerstoff-Radikale aus. Das sind Zwischenprodukte unseres Stoffwechsels, die viele wichtige Aufgaben im Körper erledigen, zum Beispiel bei der Energiegewinnung und bei der Immunabwehr. Sie sind sehr reaktionsfreudig, was bedeutet, dass sie sich unbedingt mit anderen Teilchen in der Zelle verbinden wollen. Schüttet der Körper zu viele gleichzeitig aus, nehmen sie anderen Teilchen den Reaktionspartner weg und halten somit wichtige Stoffwechselprozesse auf. Nitrostress ist im Prinzip das Gleiche wie oxidativer Stress, nur mit Stickstoffmonoxid(NO)- statt Sauerstoff-Radikalen. Wenn dein Körper zu viele davon ausschüttet, fangen sie an, deine Zellen, dein Erbgut und deine Mitochondrien zu schädigen.

Mehr als nur Erschöpfung

Nitrostress entsteht, wenn unser Körper stark belastet ist. Das kann diverse Gründe haben, von bakteriellen oder viralen Infektionen, psychischen Traumatisierungen bis zu toxischen Umwelteinflüssen, wie Pestiziden oder Tabakrauch. Auch Mangelerscheinungen an Vitaminen oder Nährstoffen können zu Nitrostress führen.

Dass es dabei als Erstes zu Energiemangel kommt, liegt daran, dass die NO-Radikale unsere Mitochondrien, auch die „Kraftwerke der Zellen“ genannt, angreifen. Nitrostress kann aber noch weit mehr körperliche Beschwerden auslösen, etwa Schlafstörungen, Magen-Darm-Probleme, chronische Schmerzen oder Panikattacken.

Die Diagnose

Nitrostress kann also erschreckend viele unangenehme Auswirkungen auf unser Leben haben. Hast du jetzt den Verdacht, dass er auch dich betreffen könnte, solltest du als Erstes einen Arzt aufsuchen. Er kann Nitrostress bei dir mit einem einfachen Urintest feststellen. Sollten sich wirklich zu viele NO-Radikale in deinem Körper befinden, musst du (am besten mit medizinischer Hilfe) die Hauptursache ausfindig machen und beseitigen. Je früher du das tust, desto besser, denn zu lange unbehandelt, startet Nitrostress einen Teufelskreis. Je mehr Nitrostress, desto mehr NO-Radikale, desto mehr Nitrostress … und so weiter. Er dreht sich weiter, auch wenn die ursprüngliche Ursache bereits verschwunden ist.

Wie vermeidest du Nitrostress?

Sowohl prophylaktisch als auch bei diagnostiziertem Nitrostress hilft vor allem eine Ernährungsumstellung. Eine hauptsächlich basische Ernährung, Verzicht auf Fertigprodukte und viel frisches Gemüse (am besten Bio, wegen der Pestizide), helfen dir, deinen Stoffwechsel in Balance zu bringen. Vor allem Kurkuma, Brokkoli, Granatapfel und grüner Tee enthalten viele Antioxidantien, die bei Nitrostress Abhilfe schaffen. Ob du Defizite aufweist und möglicherweise Nahrungsergänzungsmittel benötigst, kannst du mit einer Vollblut-Analyse beim Arzt abklären lassen.

Auch zu viel Alltagsstress solltest du tunlichst vermeiden. Yoga, Meditation, autogenes Training oder ein Spaziergang reichen schon aus, um für bewusste Entspannung zu sorgen.

Fazit: Hast du körperliche Beschwerden aber keine Erklärung dafür, geh zum Arzt und lass dich auf Nitrostress testen. Je früher du ihn erkennst, desto besser und hast du ihn nicht, hat es auf jeden Fall nicht geschadet!