Die Bewegung an der frischen Luft fördert das soziale Verhalten, erweitert die Aufmerksamkeitsspanne, schützt vor Stress und liefert dem Körper Vitamin D. In einer Studie gingen chinesische Forscher einem weiteren nützlichen Faktor nach, der sich auf den Zusammenhang zwischen dem Herumtollen im Freien, und den Folgen auf die Sehleistung bezieht.

Immer mehr brauchen Brille

Grund für die Studie war die Annahme, der rapide Zuwachs kurzsichtiger Menschen könne nicht allein genetisch bedingt sein, sondern hätte auch mit dem vermehrten Einsatz von Computern, Smartphones oder Tablets zu tun. Das legte auch die Brillenstudie des Instituts für Demoskopie Allensbach nahe, die einen dramatischen Anstieg vor allem in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen dokumentiert. Waren es im Jahr 1952 noch 13 Prozent, die wegen Kurzsichtigkeit eine Brille brauchten, sind es heute 35 Prozent.

Dreijährige Studie

Mingguang He von der Sun Yat-sen Universität und seine Kollegen untersuchten daher die Auswirkungen regelmäßiger „Frischluft-Einheiten“ auf die Augen der Kinder. Drei Jahre lang überwachten sie die Sehfähigkeit von rund 2.000 Schülern an zwölf chinesischen Grundschulen. Eine Hälfte der Schüler verbrachte 40 Minuten täglich an der frischen Luft, die andere Hälfte blieb drinnen. Das Ergebnis zeigt einen eindeutigen Zusammenhang.

Spätere Sehschwächen vorbeugen

Nach drei Jahren waren bei der „Frischluft“-Gruppe 30 Prozent kurzsichtig, bei der zweiten Gruppe waren es 10 Prozent mehr. Unterschiede gab es auch im Ausmaß der Kurzsichtigkeit. Jene Kinder, die regelmäßig draußen spielten hatten durchschnittlich -1,42 Dioptrien, die anderen Kinder hatten -1,59 Dioptrien. „Die Unterschiede sind zwar geringer als erhofft, dennoch sind sie klinisch bedeutend. Gerade bei kleinen Kindern, die früh kurzsichtig werden ist die Wahrscheinlichkeit, später eine schwere Fehlsichtigkeit zu entwickeln, erhöht“, so die Forscher in Ihrer Stellungnahme.