In der Antike hängten sich Schüler vor Prüfungen Kränze aus Rosmarin um den Hals, weil sie annahmen, dass ihr Gehirn damit besser funktioniert. Hatten sie recht? Die Wissenschaft hat diese Frage geklärt und sie kommt zu ganz ähnlichen Schlüssen.

Klare Gedanken

Rosmarin ist eine konzentrierte Quelle für Polyphenole. Diese Farb- und Geschmacksstoffe haben die Fähigkeit, die Verbindungen der Neuronen im Gehirn zu unterstützen. Das heißt, sie verbessern unser Gedächtnis, unsere kognitiven Fähigkeiten und ganz allgemein die Klarheit unserer Gedanken.

Das Kraut unterstützt dabei auch die Verankerung unserer Erlebnisse im Gedächtnis und damit unser Langzeitgedächtnis. Zudem erhöhen Polyphenole die Geschwindigkeit, mit der wir Informationen aus unserer Erinnerung abrufen.

Das im Rosmarin enthaltene Eucalyptol, das auch der Hauptbestandteil von Eukalyptusöl ist, steigert ebenfalls unsere Gedächtnisleistung und fördert unsere Konzentrationsfähigkeit. Neuere Studien zeigen, dass das Kraut auch bei Migräne, Nervosität und Depression helfen soll,  vielleicht sogar vor Demenz und Alzheimer schützen kann.

So verwendest du Rosmarin

Das kräftig, pikant und würzig schmeckende Kraut kannst du frisch oder getrocknet in der Küche verwenden. Traditionell kommt es im Ganzen, zerstoßen oder auch als Pulver bei warmen, gegarten Gerichten zum Einsatz, weil es erst erhitzt sein volles Aroma entwickelt. Bratkartoffeln, Tomatengerichte und Fleisch schmecken mit Rosmarin besonders gut.

Vielseitig einsetzbar

Du kannst auch Rosmarin-Öl herstellen, indem du einfach einige Zweige in Olivenöl einlegst. Auch eine Aromatherapie oder Seifen, Cremes und Bäder, können die Wirkungen des Krauts freisetzen. Du kannst auch ab und zu eine Tasse Rosmarin-Tee trinken. Aber übertreib es nicht. Die Menge, die Köche bei ihren Gerichten verwenden, reicht völlig, um deinem Gehirn Gutes zu tun. (Katharina Steinlechner)