Der Ruf von Hormonersatztherapien für Frauen in den Wechseljahren ist seit Jahrzehnten schlecht. Dabei ist längst erwiesen, dass sie die typischen Probleme verhindern oder lindern können, das Brustkrebsrisiko nicht etwa erhöhen sondern senken und eine enorme Anti-Aging-Wirkung haben, wie der Hormon-Spezialist Prof. DDr. Johannes Huber in seinem Buch Die vier Quellen der Jugend – Holistisches Anti-Aging zeigt. Hier präsentieren wir Frauen jenseits der Siebzig, die seit mindestens 25 Jahren Hormone nehmen und offen erzählen, wie es Ihnen damit geht.
Helga Beier lernt gerne Sprachen, Griechisch und Französisch, und zwar nicht via YouTube oder Babbel, sondern auf traditionelle Weise mit CDs und Büchern. Zum achtzigsten Geburtstag hat sie sich einen Lateinkurs geschenkt, der ihr viel Freude bereitet. Das Sprachenlernen macht ihr Spaß. Sie braucht es regelrecht. Selbst an Tagen, an denen viel los ist, nimmt sie sich Zeit, zumindest kurz in ihre Bücher zu schauen. »Das muss einfach sein«, sagt sie. Ihr Sprachzentrum wolle genützt und trainiert werden. »Ich fühle mich geistig fit wie eine junge Frau.«
Ihr Mann, der wesentlich älter war als sie, ist bereits verstorben, ebenso wie viele ihrer Freunde. Manchmal wirkt sie sogar ein wenig überrascht darüber, dass sie selbst noch lebt. Zum Beispiel wenn sie überlegt, dass sie »eigentlich gar keine guten Gene« habe. Ihr Vater starb mit sechzig und als sie selbst dieses Alter erreichte, war das wohl eine dieser Grenzen, die wir uns im Stillen setzen. Das ist jetzt allerdings schon mehr als zwanzig Jahre her.
Verblüffte Ärzte
Helga Beier, die weitgehend unbehelligt von altersbedingten degenerativen Erscheinungen ist, dementsprechend ohne bunten Medikamentenmix zum Frühstück auskommt und zum Lernen nicht einmal eine Brille braucht, zumindest vormittags nicht, hat bereits ihren 82. Geburtstag gefeiert. Amüsiert erzählt die zierliche und auf eine bescheidene Art vornehme Frau, wie ihre Augenärztin sie eines Tages mit ungewohntem Timbre betont vorsichtig ansprach: »Darf ich Sie noch etwas fragen?« Helga Beier wunderte sich über so viel Theatralik. Schließlich erkundigte sich die Ärztin, was sie denn nehme, dass es ihr so gut gehe. »Acht Tropfen Hormone jeden Abend«, verriet sie ihr bereitwillig. Auch ihr praktischer Arzt sei immer wieder verwundert über ihren Allgemeinzustand, erzählt sie, etwa wenn er bei einer Gesundenuntersuchung ihre Blutwerte prüft.
Die beste Art, lang zu leben
Helga Beier ist keine große Sportlerin. Sie geht jeden Tag eine ausgedehnte Runde zu Fuß, zum Einkaufen eigentlich, das ist ihr Fitnessprogramm. Dafür ernährt sie sich altersgemäß bescheiden und isst ab vier Uhr nachmittags gar nichts mehr, was zu ihrer schlanken Figur beiträgt.
Ein Bedürfnis, mit der Jugend mitzuhalten, hat sie nicht. Wie bei ihrer Art, Sprachen zu lernen, lebt sie auch in manch anderer Hinsicht wie früher. Sie teilt sich ein Zeitungsabo mit einer Nachbarin. Wenn die eine das Blatt gelesen hat, bringt sie es der anderen hinüber. Sie hört in ihrem Wohnzimmer bestimmte Radiosendungen, am allerliebsten Opern. Wenn sie von diesen Sendungen erzählt, kann sie richtig ins Schwärmen kommen. Dabei ist sie kein euphorischer Typ. Manchmal wirkt sie sogar ein wenig melancholisch, auf eine poetische Art. Dann ist es auf einmal, als müsste sie sich mit der unerwarteten Zeit, die ihr das Schicksal geschenkt hat, erst arrangieren.
Wirksam für die Seele
Das Schicksal? Nein. Sie ist überzeugt, dass es nicht das Schicksal war. Es muss vielmehr die Medizin gewesen sein, glaubt sie, und alles fing mit einem Leidensweg an, den sie im Alter von etwa fünfzig Jahren durchlief. Dutzende Untersuchungen blieben damals, vor mehr als dreißig Jahren, ergebnislos. Dabei fühlte sie sich schlecht, körperlich und seelisch. Sie zog sich mehr und mehr zurück, bis sie dank eines Artikels in einer Zeitschrift einen Zusammenhang zwischen ihren Beschwerden und ihrem Hormonsystem herstellte.
Wer Helga Beier sieht, staunt nicht fassungslos über eine Frau, in deren Leben der Alterungsprozess vor drei Jahrzehnten zum Stillstand gekommen zu sein scheint. Wenn sie ihr Alter nennt, fragt er sich aber unwillkürlich, wie es das gibt. Wie kann diese Frau ein so viel geringeres Alter ausstrahlen, als es ihre Geburtsurkunde dokumentiert?
Ewig leben? Nein danke!
»Ich freue mich«, sagt sie, nachdem sie ihr Acht-Tropfen- Geheimnis verraten hat, »über meine guten Augen oder darüber, dass meine Haut so glatt und jung geblieben ist. Aber noch wichtiger ist mir, dass ich mein Leben genießen kann. Das können nicht mehr alle in meinem Alter.«
Und was sind ihre Zukunftspläne? Wie plant eine Frau, in deren Leben die Sache mit dem biologischen Ablaufdatum anders geregelt zu sein scheint als in dem der meisten anderen Menschen? Helga Beier lächelt und schüttelt den Kopf. So wenig, wie sie dem Wahn der Jugendlichkeit verfallen ist, klammert sie sich ans Leben. »Ich liebe die Sprachen, meine Spaziergänge, den Wechsel der Jahreszeiten, die Musik. Aber 114 Jahre alt werden? Nein, wirklich, das habe ich nicht vor und das würde ich mir auch nicht wünschen.«
Mehr zum Thema erfährst du in Prof. DDr. Johannes Hubers Buch Die vier Quellen der Jugend – Holistisches Anti-Aging.
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